FSV Basdorf Frauen - SG Basdorf/Wandlitz

Drachenbootrennen 2010

( www.wassersportzentrum-oranienburg.de )

Ein Jahr ist schnell vorbei und darum ist es auch schon wieder so weit: das Drachenboot-rennen in Oranienburg rückt in greifbare Nähe.

Natürlich wollten wir auch in diesem Jahr dabei sein und so hat uns die Jenna zum zweiten mal angemeldet. Genau wie im letzten Jahr lag die Organisation bei ihr und Didi.

Drei passende Trainingstermine wurden für uns klargemacht - kein leichtes Unterfangen, in Anbetracht der Tatsache, dass wir uns zur Zeit im Fussball WM - Fieber befinden und wir auf keinen Fall die Spiele der deutschen Nationalelf verpassen dürfen.

Die Vorbereitungsphase:

Das erste Training hatten wir am Donnerstag, 10. Juni von 19.00 bis 20.00 Uhr.

Unser Steuermann - bei den Indianern würde er wohl "Der ewig Unzufriedene" heißen - hat uns ohne Worte direkt aufs Wasser fahren lassen und uns dann erst unterwegs eine kurze Einweisung gegeben, denn auch in diesem Jahr haben wir absolute Drachenbootneulinge dabei.

Wir sind in Richtung Rennstrecke nach Oranienburg gepaddelt, mal schnell, mal langsam und in Intervallen. Für uns war es wichtig ersteinmal alle Bootsinsassen in einen Takt zu bringen und einen gleichmäßigen Rhytmus zu finden.

Dank der Hinweise unseres Indianers hat das auch ganz gut geklappt.

Kurz vor Ende der Trainingsstunde sagte er dann noch mit leicht skeptischem Blick und spöttischem Unterton:

"Seid ihr etwa die, die sich für die 500m angemeldet haben? .

Nach einem "Ja! Warum?" erwiederte er nur : "Ich hoffe ihr wisst worauf ihr euch da eingelassen habt !" und zeigte wie lang so ungefähr ein halber Kilometer auf dem Wasser ist.

Das war auch wirklich sehr nett von ihm, nur nicht wirklich ermutigend.

Wir hatten beim letzten Drachenbootrennen so viel Spaß und in diesem Jahr wurde erstmals zusätzlich zu dem "normalen" Rennen, vom Veranstalter eine Wettkampfstrecke von 500 Metern angeboten, dass wir uns entschlossen haben, auch diese in Angriff zu nehmen. Wenn wir sowieso schon mal da sind, dann nehmen wir gleich das volle Programm mit. Wenn schon, denn schon!

Wir wussten auch, dass es lang werden würde aber so lang ?!

Hilfe!!!

Aber ein zurück gibt es nicht mehr und am 27. heißt es dann "Augen zu und durch".

Beim zweiten Training am 14.06. haben wir dann verschiedene Starts geübt und versucht mit unserer einzigen männlich besetzten Stelle, dem Trommler, in Einklang zu kommen.

Da hat unser Totti in weiser Machomanier gedacht er kann sich mal eben von 18 Frauen ´n bisschen auf dem Wasser herumschippern lassen und er braucht nur ab und an mal auf die Trommel hauen aber weit gefehlt.

Der Trommler hat eine super wichtige Aufgabe.

Immerhin hängt von seinem Taktgefühl einiges ab und da er in dieser Hinsicht als Mann nicht unbedingt im Vorteil ist :-) , stellt auch das für ihn eine Herausforderung dar.

Uns bleiben aber noch zwei Wochen Zeit und bis dahin sollte auch diese Hürde genommen sein.

Am Montag, 21.Juni haben wieder viele von uns die Zeit gefunden um zu unserem dritten Training nach Lehnitz zu kommen.

Problematisch war, dass wir ohne unseren Trommler am Boot standen. Aber wir haben für diesen Tag einen guten Ersatz gefunden und so konnten wir an Bord gehen und auch das letzte Training gut über die Runden bringen.

"Der ewig Unzufriedene" hat uns nochmal eine ganz andere Startvariante gezeigt. Sie hat uns allen so gut gefallen , dass wír mit dieser am kommenden Sonntag unser Glück versuchen werden. Dann gab es noch mehrere lange Strecken für uns zu fahren, damit wir nicht nur gut starten können, sondern auch die Kondition für die gesamte Strecke haben und im Ziel ankommen.

Alle drei Trainingsstunden haben super viel Spass gemacht, waren nur leider viel zu kurz.

Der große Tag: 

Bei strahlendem Sonnenschein haben sich die meisten von uns um 8 Uhr an der Schule in Basdorf getroffen (für einen Sonntag eine sehr unchristliche Zeit) und sind gemeinsam zum Schloßpark nach Oranienburg gefahren.

Nur Jenna und Didi waren noch zeitiger auf den Beinen und schon lange vor uns am Wasser.

Die Beiden haben uns einen super Platz gesichert, schon Tische und Bänke geschleppt, unsere Pavillons aufgestellt und sie haben sich für uns wieder eine ganz besondere Deko einfallen lassen.

Sie haben für uns eine schätzungsweise zwei Meter große Litfaßsäule gebaut, nätürlich in unseren Vereinsfarben und an dieser waren Fotos von unserer Mannschaft, allen Bootsinsassen, deren Familien und unseren "Fans". Alle Bilder waren laminiert und es waren teilweise welche dabei, von denen gar keiner wusste, dass es sie überhaupt gibt.

Damit war es aber noch nicht genug: sie hatten außerdem ein circa ein Meter langes Holzboot vorbereitet, mit Fotos unseres Drachenbootteams, das heute an den Start gehen sollte.

Alle waren total begeistert und sind aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen.

Unsere Tische waren mit Fußballtischdecken und passendem Fußballgeschirr gedeckt und für jeden Anwesenden gab es noch selbstgestaltete Untersetzer aus Bügelperlen mit unserem Vereinsnamen und der jeweiligen Trikotnummer, für unser Trainergespann und diejenigen, die uns auch sonst immer begleiten und unterstützen, waren Untersetzer mit ihrem Namen vorbereitet.

Das war einfach unglaublich!

Weil das den Beiden immer noch nicht gereicht hat, hatten sie noch eine Schatzkiste für uns gepackt. In der war für jeden noch eine DVD mit den Bildern und Videomitschnitten vom letzten Jahr, zusammengestellt mit der perfekten Hintergrundmusik. 

Ich will lieber nicht wissen wieviel Zeit, Geld und Arbeit in dieser traumhaften Dekoration steckt und in den vielen kleinen Kleinigkeiten drumherum. Wir können das wahrscheinlich nie wieder gut machen.

Das Rennen:

Unseren ersten Lauf hatten wir im siebenten Durchgang, zusammen mit den "Lila- Laune-Sahneschnitten" und den "White Angels".

Für uns war das eine Premiere, denn mit drei Booten sind wir auf der doch ziemlich eng wirkenden Havel noch nicht gestartet.

Alle waren ziemlich aufgeregt - noch nicht jeder hatte unseren Start mitgemacht, mit der komplett Mannschaft haben wir auch noch nicht in einem Boot gesessen und mit einer Frau weniger mussten wir außerdem antreten.

Wir waren auch noch recht unkonzentriert und verkichert, als es los ging und wie sollte es da anders sein, wir kamen nicht so gut weg wie die anderen beiden Teams und hatten es dadurch natürlich doppelt schwer, weil wir gegen die Wellen von zwei Booten ankämpfen mußten.

Warum ist am Ende der Kraft immer so viel Strecke übrig...?

Bis zum letzten Millimeter haben wir gekämpft und  alles gegeben und kamen dadurch nur wenige Hundertstelsekunden nach den anderen ins Ziel.

Spätestens jetzt hatte auch unser Trommler, das spontan erblondete Totti, bemerkt, dass er keinen Schonplatz hatte. Er war fix und fertig und schon im ersten Lauf hatte ihm die Stimme den Dienst versagt.

Bei 35 Grad Außentemperatur waren wir beim wahrsten Sinne des Wortes schon ganz heiß auf unseren nächsten Einsatz im etwas erfrischendem, glasklaren Havelwasser. Das brauchten wir uns auch nur noch mit einem Drachenboot teilen.

Unser Start hatte auch  super geklappt und unser Boot schien auf Siegeszug zu sein. Aber nach ca. einem Drittel der Strecke kam der Einbruch und unsere Gegner begannen eine wilde Aufholjagd. Totti hat alles gegeben:er hat den Takt super getrommelt und seine versiegte Stimme durch eine Trillerpfeife ersetzt, um so das Beste aus uns raus zu holen. Unsere Führung konnten wir allerdings nicht mehr ausbauen bzw. halten und wir mussten uns ganz knapp den "White Angels" geschlagen geben. Trotzdem haben wir unsere Zeit um drei Sekunden verbessert - auch ein Grund stolz zu sein.

Zwischendurch war es ganz wichtig, wirklich viel zu trinken. Es war wahnsinnig heiß und es wehte nicht mal der Hauch eines Lüftchens an unserem Pavillon vorbei. Und immerhin wollten wir als "Terrorlady- Drachenboot"  und nicht als "Backpflaumen-Kahn" unser drittes und letztes Rennen in Angriff nehmen.

Bei dem waren wir dann mit zwei Frauen weniger dabei. Aber wir hatten unseren Start nahezu perfektioniert :-) und nach ein paar kraftvollen Schlägen sind wir schnell in Fahrt und in einen guten Rhythmus gekommen und  lagen auch gleich eine knappe halbe Bootslänge vorn. Aber die "White Angels" hatten noch einiges an Kraft im Reserveflügel und kamen uns bedrohlich nahe. Wir lieferten uns mit ihnen ein sensationelles Kopf-an-Kopf-Rennen und haben noch ein letztes Mal alle restlichen Energien mobilisiert.  Zu guter Letzt haben wir (total eindeutig) mit einer dicken Haaresbreite Vorsprung :-)  unseren ersten Sieg eingefahren.

Das geplante 500m Rennen fand leider nicht statt . Es ist dem Achtelfinalspiel Deutschland gegen England zum Opfer gefallen. Anpfiff war schon um 16 Uhr und da wollten die Veranstalter, die Zuschauer und alle Teams mit Kind und Kegel zu Hause sein.

Schade, wo wir doch jetzt erst so richtig in Fahrt gekommen sind :-)

Ergebnisse:

Nachdem unsere schnellsten zwei Zeiten gewertet wurden, stand es dann fest - wir sind die drittbesten Drachenbootpaddlerinnen dieses Sonntags!

Geschlagen werden konnten wir nur von den "White Angels", die uns lediglich mit 18 Hundertstelsekunden überlegen waren (wenn da überhaupt von Überlegenheit die Rede sein kann) und vom "ToMuBo", das überragend auf den ersten Platz paddelte.

Am Ende des Wettkampfes waren wir sehr stolz auf unseren  super chicken Drachenpokal und auf unsere Ergebnisse, die wir natürlich auch den Steuermännern und Trainern des Wassersportzentrums Oranienburg zu verdanken haben.

Es war wieder ein toller Tag und wir freuen uns auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt:

            "Ready...

                                  Attention...

                                                           Go ! " 

K.S.11