Freundschaftsturnier in Prag

                                             oder

                          Die etwas andere Schnitzeljagd                                 

                                                                                                                   Juli 2008

Via Internet haben wir uns zu einem Großfeldturnier in Prag angemeldet.

Schon Wochen vorher wurde geplant wer mit wem in einem Auto auf die Reise geht, wie die Zimmer verteilt werden, welche alkoholischen und nichtalkoholischen Getränke mitgenommen werden sollten und wer welchen Teil der Marschverpflegung organisiert. 

Unsere Fahrt in die Tschechische Hauptstadt sollte vor der Schule in Basdorf beginnen.Alle waren verhältnismäßig :-) pünktlich am vereinbarten Treffpunkt, nur zwei von uns haben gefehlt - Jenna und Didi.

Da wir nicht unter Zeitdruck standen, alle ziemlich aufgeregt waren und auch der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht werden mußte, hat die Warterei unserer guten Laune keinen Abbruch getan.

Im Gegenteil, als unsere beiden "Nachzügler" dann endlich da waren, haben sich alle um so mehr gefreut und die Stimmung war perfekt.

Die Beiden haben in einer Nacht- und Nebelaktion sämtliche Bilder unserer Spielerinnen, Trainer und "Fans" laminiert und ihren VW- Bus damit beklebt und so einen unvergleichlichen FSV Basdorf Tourenbus gestaltet.

Die Überraschung war geglückt und nun konnten wir ganz stolz und total happy unsere Fahrt beginnen.

Diese dauerte wesentlich länger als geplant, denn in einigen Auto´s wurden die für unsere Ankunft geplanten Getränke schon unterwegs literweise konsumiert und so mußten wir dank schwacher Blasen einiger Spielerinnen und mangelnder Trefferquoten beim Entleeren selbiger in vorhandene Plastikbecher während der Fahrt, öfter als geplant eine Pullerpause einlegen. 

Nach dieser turbulenten Reise endlich in unserem Hotel angekommen, war natürlich schon Küchenschluss.

Netterweise hatte man aber ein kleines Abendbrot für uns vorbereitet.

Jeder bekam eine Tüte mit einem großen Schnitzel, das sehr liebevoll zwischen zwei trockene Scheiben Mischbrot geklemmt war. Wir hatten zwar etwas anderes erwartet aber wir sind satt geworden und unsere eigenen Vorräte hatten wir ja immerhin auch noch.

Bis in die Nacht haben wir noch zusammengesessen und sind wesentlich später als geplant in unsere Betten gefallen. Dementsprechend schwer ist uns natürlich am nächsten Morgen auch das Aufstehen gefallen.

Nach dem eher spärlichen Frühstück wurden wir mit einem Bus vor dem Hotel abgeholt und zum "Stadion" gefahren.

Wir sind gegen mehrere Prager Mannschaften und eine Mannschaft aus Schwedt angetreten. Gespielt wurde über 30 Minuten.

Die Urkunden und Pokale sollten bei einem gemütlichen Treffen aller Mannschaften am Abend überreicht werden.

Bevor es allerdings soweit war, konnten wir duschen und wurden dann in ein Restaurant gefahren, in dem schon unser Mittag auf uns wartete.

Wer schon mal in Prag war, weiß wie lecker die tschechische Küche ist.

In dieser Erwartung und völlig hungrig nach einem langen sportlichen Vormittag hatten wir uns auch auf eine kleine Auswahl einheimischer Spezialitäten gefreut.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - uns wurde wieder totes Schwein in Form eines Schnitzels serviert. :-(

Was sollten wir tun? Hungrig waren wir und eine andere Alternative als nichts zu essen hatten wir nicht. Also haben wir gegessen, was auf dem Teller war.

Laut Internetausschreibung sollte jetzt eigentlich eine Stadtrundfahrt durch Prag folgen. Die sah dann so aus, dass uns lediglich das Lokal für die Abendveranstaltung gezeigt wurde und dann waren wir uns selbst überlassen.

Wir haben es mit Fassung getragen und sind trotz allem gut gelaunt in die Innenstadt gelaufen und haben ganz nach Lust und Laune den Nachmittag verbracht.

Einige haben einfach nur einen leckeren Kaffee getrunken und den Tag im Straßencafe´ genossen, andere waren bei Mc Donalds das Loch im Magen stopfen und der Rest war shoppen oder hat eine kleine Sightseeingtour über den Wenzelsplatz und die Karlsbrücke gemacht.

Ganz pünktlich haben wir uns dann an dem Lokal getroffen, in dem es die Pokale und Urkunden geben sollte.

Leider waren die tschechischen Mannschaften nicht anwesend und so haben wir uns den Saal mit der schwedter Mannschaft und zwei unbekannten Herrenmannschaften geteilt.

Diese Fahrt war zwar einigermaßen erschwinglich aber nicht unbedingt ein Schnäppchen. Darum sind wir auch davon ausgegangen, dass der Abschlußabend den Preis, den wir bezahlt haben rechtfertigt. Wir haben auf ein großes Buffet gehofft, mit diversen Salaten, Obst und Gemüse - eben alles was so dazugehört. Aber unsere Vorfreude auf das erwartete Buffett wurde wieder enttäuscht, es gab wie schon lange nicht mehr ein breitgeklopftes Schnitzel...

Wir waren schon ziemlich sauer aber wir haben uns davon nicht den Abend verderben lassen, haben es mit Humor getragen und wahrscheinlich die letzten schweinischen Vorräte der tschechischen Hauptstadt vertilgt und mit reichlich Bier und Becherovka heruntergespült.

Mit der eigens für uns abgestellten Zweimann - Livecombo haben wir dann bis in den Morgen gefeiert und getanzt, wenn es eng wurde auch auf den Tischen.

 Es war ein sehr lustiger Abend und auch ein tolles Wochenende, an dem wir wie üblich viel gelacht haben. Nur der Appetit auf Schnitzel ist wohl bei einigen von uns für die nächsten Wochen gestillt...

                                                                                                                                                             K.S.11